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CityGlow Hamburg Dezember 2021

Erstellt für die, die eine gute und exklusive Mischung aus regionalen Themen aus Hamburg und Umgebung schätzen. Hier erfahren Sie nicht nur das Neuste aus der Mode und Luxuswelt sondern auch Freizeit, Kunst, Kultur, Wohnen und kulinarisches findet hier Platz. Genießen Sie jede Seite unseres Oktober Magazins.

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ANZEIGE Foto: ©stock.adobe.com/sofiko14 In der Vergangenheit gefertigt. Für die Zukunft bewahrt. Retro Bikes von Le Velo Vintage und generell die Bewahrung alter Traditionen liegen voll im Trend. Man sagt nicht ohne Grund, alles kommt irgendwann wieder. Alles hat seine Zeit. Genauso wie gute Räder. EIN KOMMENTAR VON Inga Sophia Nau-Gietz Die Werkstatt von Le Vélo will klassisches Handwerk und neueste Technik zusammenbringen. Dank modernster Lacke lassen sich auch älteste Farben auf Rahmen erhalten. Die Kunst liegt in der Bewahrung des Alten, ohne den Flair vergangener Zeiten zu zerstören. Die Werkstatt ist zugleich ein Showroom. Hier lagern Werkstoffe und Werkzeuge aus zweihundert Jahren Fahrradhandwerk. Jedes Bike ist ein Unikat, exakt nach Wünschen und Vorgaben des Kunden geplant oder angepasst. Das Konzept von Le Vélo besteht nicht darin, alte Fahrräder mit ihren Heritage-Teilen zu Tode zu restaurieren, sondern sie mit einem speziellen Lack zu stabilisieren und zu versiegeln. So werden durch Ergänzungen wunderschöne, nachhaltige Bikes gebaut. Viele Details bestehen aus Holz oder eigens angepasstem Leder. Eine Symbiose aus Geschichte und Nachhaltigkeit. Traditionelle Sattler fertigen aus hochwertigen Naturledern Satteltaschen, Aktentaschen, Rucksäcke und Werkzeugtaschen. Schuhmachermeister fertigen damit sogar Boots. Begründer Senad Sarac ist begeistert von der Qualität vergangener Tage. Er ist ein Sammler antiker Fahrradteile durch die Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts von ca. 1880 bis 1950. Auf seinen Reisen sammelte er von den ungewöhnlichsten Orten Leuchten, Lenker und mehr. Auf Flohmärkten oder in Schuppen finden sich wahre Schätze, die er in liebevoller Handarbeit aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt. Sogar ein "Le Vélo"-Buch entstand gemeinsam mit dem Photographen Dennis Löffka über die Faszination alter Räder. Zitat Gründer: Eine einmalige Reise durch die Geschichte des Bikes, vom kompletten Hochrad der Gründerzeit über Bianchi-Rahmen aus den Zwanzigern, Gangschaltungen, Klingeln und Lenkern. Von Lieferfahrrädern bis hin zu Polizeirädern, die schon so manche Gangsterjagd erlebt haben. Teile mit Geschichte, die sie ausstrahlen und zu Lieblingstücken machen und darauf warten, uns neu erweckt weiterhin zu begleiten. Nachhaltigkeit auf faszinierende Weise, die jedem Vintage-Bikefan das Herz höher schlagen lässt, ist das Konzept von Le Vélo. Senad Sarac, Große Bleichen 34, 20354 Hamburg Viele Menschen haben klare Wertvorstellungen. Das ist gut, denn Werte und Normen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Unter Werten versteht man Eigenschaften, die der individuelle Mensch für erstrebenswert hält. Es handelt sich also um bewertende Gedanken, die eine Art Maßstab für „gut“ und „schlecht“ darstellen. Werte sind für uns Menschen wichtig. Sie dienen uns zur Orientierung in der Gesellschaft und haben einen maßgeblichen Einfluss auf das menschliche Miteinander. Daher bin ich immer wieder überrascht, wie oft Menschen gegen ihre eigenen Prinzipien verstoßen. Sei es eine kleine Lüge hier, oder der Regelverstoß da. Jeder von uns übertritt Tag für Tag Grenzen. Und der gerade entsetzt mit dem Kopf schüttelt, sollte einen kurzen Moment in sich gehen und mal ganz ehrlich zu sich selbst sein. Besonders fallen Wertverstöße bei Menschen in der Öffentlichkeit auf. Während wir selbst meist unbehelligt bleiben, sind insbesondere Politiker bei moralischen Verstößen oft lange Zeit in den Medien. Ist klar, denn wer oft in seinen Reden die „Moralkeule“ rausholt, der braucht sich bei Fehltritten nicht über Kritik zu wundern. In vielen Reden der Politik wird über die Wichtigkeit der Menschen unseres Landes philosophiert. Gerade zu Zeiten des Wahlkampfs wird immer wieder betont, dass nun endlich „Gerechtigkeit geschaffen werden soll“. Problematisch an solchen Aussagen ist natürlich, dass man Gerechtigkeit nicht einfach erschaffen kann. Gerechtigkeit ist ein subjektives Gefühl. Die totale Gerechtigkeit werden wir nie erreichen. Denn verschiedene Menschen in verschiedenen Lebenslagen werden immer einen anderen Bezug zu Gerechtigkeit haben. Schon aus diesem Grund sind solche Aussagen oft mehr als problematisch. Denn Gerechtigkeit zu versprechen, ist unterm Strich schon schier unmöglich. Was ich noch problematischer finde, ist das perfekt moralische Bild vieler Menschen in der Öffentlichkeit- welches meist nur kurz aufrechtgehalten werden kann. Denn in Zeiten einer digitalen Welt, bleibt nichts lange geheim. Ich erinnere nur an eine Flugstrecke von 50km im Privatjet- nach der eindringlichen Forderung nach mehr Umweltbewusstsein. Je mehr wir unsere eigenen Werte hervorheben, desto unglaubwürdiger werden wir, wenn wir sie brechen. Wer immer wieder predigt, dass Liebe, Vertrauen und Ehrlichkeit die wichtigsten Bestandteile einer Beziehung sind und im Anschluss mit einem Profil auf „Tinder“ erwischt wird, der arbeitet stark an seiner Unglaubwürdigkeit. Doch wozu dieses ganze Theater? Wir alle, sind Menschen mit Bedürfnissen. Und diese Bedürfnisse stehen manchmal mit den moralischen Werten anderer Menschen im Konflikt. Anstatt zu lügen und ein „Scheinselbst“ aufzubauen, wäre es doch viel einfacher, zu diesen Bedürfnissen zu stehen. Natürlich dürfen gewisse Grenzen nicht überschritten werden und anderen Menschen kein Schaden entstehen. Doch, wer zu sich und seinen Bedürfnissen steht, der wirkt auf andere Menschen authentisch. Und das ist es, was uns immer mehr fehlt: Authentizität. 6 CITYGLOW CITYGLOW 7

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