Foto: © Cetin Yaman Anne-Sophie Desrez ist als Botschafterin des japanischen Instrumentenherstellers Kawai immer auf Konzerten in Hamburg, auf denen mit den Luxus-Flügeln SHIGERU KAWAI musiziert wird, anzutreffen. Botschafterin des feinen Klangs in Hamburg Anne-Sophie Desrez präsentiert die Exklusiv-Flügel von Shigeru Kawai Pianos von Shigeru Kawai gehören zu der sehr seltenen Klaviergattung, die weltweit sowohl von Experten, aufführenden Künstlern und auch vom Publikum zu den besten Musikinstrumenten gezählt werden. Das Projekt wurde vom zweiten Präsidenten der Kawai Corporation, Shigeru Kawai, gestartet, und das Ziel war ehrgeizig: das beste Klavier Japans zu schaffen, das mit den Besten aus Europa konkurrieren kann. Das Ziel wurde inzwischen locker erreicht, Shigeru Kawai-Flügel sind bekannt für ihre Auswahl feinster Materialien, die detailverliebte, sorgfältige handgefertigte Montage und eine Bandbreite an Klang und Dynamik, mit der nur sehr wenige Klaviere mithalten können. Es gibt insgesamt 6 verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Größen – vom SK-2 bis zum fast drei Meter großen SK-EX. Die Bauweise der Instrumente ist so exzellent, dass immer mehr Musikgrößen der internationalen Szene zu dem Luxus-Label Shigeru Kawai greifen. Interview mit SHGIERU KAWAI Botschafterin Anne-Sophie Desrez Da der japanische Instrumentenhersteller KAWAI die Kulturszene der Hansestadt so erfreulich belebt, wollen wir heute etwas mehr über das Unternehmen informieren. Dazu stellen wir eine der wichtigsten Personen von Shigeru Kawai in Hamburg vor: Anne-Sophie Desrez, die von Norddeutschland aus einige der wichtigsten Aktivitäten im Bereich Künstlerbetreuung des japanischen Unternehmens steuert und auch selber vornimmt. Zu Beginn eine geographische Klärung, Frau Desrez: wo kommt die Klavierfirma KAWAI eigentlich genau her? Aus Japan, das wissen wir schon, aber woher genau von dort? Kawai Musical Instruments ist eine japanische Firma mit Hauptsitz in Hamamatsu, das ist eine Großstadt in West-Japan, ca. 250 Kilometer südlich von Tokyo. Heute ist Kawai zweitgrößter Musikinstrumentenhersteller der Welt und als Aktiengesellschaft an Japans Börsen notiert. Der derzeitige Firmenchef Hirotaka Kawai ist der Enkel des Firmengründers und hat den Firmenvorsitz von seinem Vater Shigeru Kawai übernommen. Und, nebenbei gesagt, aber nicht unwichtig: Kawai gilt als eines der innovativsten und exklusivsten Unternehmen in Sachen Klavier- und Flügelbau. Sie sind ja beim Instrumentenhersteller KAWAI in Europa beschäftigt und dort für die Marke SHIGERU KAWAI mit zuständig. Wie lautet Ihre exakte Aufgabe? Ich bin seit Juni 2021 Shigeru Kawai Botschafterin für Hochschulen & Artist Relations geworden. Die Aufgaben sind sehr vielfältig. Zuerst bin ich für die Musikinstitutionen in ganz Deutsch und in Österreich zuständig. Als Botschafterin bin ich für die Zielgruppe „Professionals“ verantwortlich; also für alle, die hauptberuflich mit dem Thema Klavier und Klavierspiel in Berührung sind. Zu meinen Tätigkeiten gehören regelmäßige Besuche von Präsidenten, Kanzlern, Dekanen, Abteilungsleitern und Professoren von Universitäten für Musik und Konservatorien in jeder grö- ßeren Stadt in den Ländern, in denen ich zuständig bin. Dazu zählt auch die Kontaktpflege mit Professoren und Key Persönlichkeiten. Meine Aufgabe besteht darin, unsere Shigeru Kawai Flügel und unsere Kawai Instrumente bekannt zu machen. Bei meinen Präsentationen erkläre ich auch in welchen Projekten wie Festivals, Klavierwettbewerben und Konzertserien Shigeru Kawai Europa in den letzten Monaten aktiv gewesen ist. Es ist es auch wichtig, dass die Professoren unseren Hauptsitz Kawai Europa GmbH in Krefeld in Deutschland besuchen, um unsere Shigeru Kawai Flügel anzuspielen. So organisiere ich gerne vor Ort eine sogenannte „Anspielprobe“ und eine Präsentation der in Frage kommenden Instrumente in Krefeld. Kommen Sie auch im Vorfeld mit den Pianisten in Kontakt? Ja, denn ich bin auch Botschafterin für Artist Relations. Zuerst co-organisiere ich die Konzert-Tournee von Maestro Mikhael Pletnev europaweit. Außerdem bin ich für die Kawai Konzertserie in Hamburg zuständig. Es geht um eine exklusive Konzertserie mit internationalen Preisträgern. Hochtalentierte, von Kawai ausgewählte Künstler werden dabei vorgestellt. Nebenan baue ich Kooperationen mit Festivals oder Musikinstitutionen auf, bei denen wir unsere Shigeru Kawai Flügel präsentieren können. Braucht man für so eine Tätigkeit wie Sie sie ausüben auch selber sehr gute Klavierspielkenntnisse? Wenn ja, wie steht es da bei Ihnen in dieser Hinsicht? Es wird empfohlen und es ist vorteilhaft selber Klavier spielen zu können und ein bestimmtes Niveau zu haben. Man braucht aber selber kein professionelles Niveau. Als Jugendliche war ich am Konservatorium in Frankreich und habe an vielen nationalen Klavierwettbewerben in Frankreich wie „Concours Radio France“ und „Grand Concours Madeleine de Valmalète“ teilgenommen. Es war der beste Weg, sehr gute Musikkenntnisse zu bekommen. Ich spiele gerne Werke von Robert Schumann, zum Beispiel die Arabesque in C-dur op.18. Die Arabesque op. 18 wurde im Jahr 1839 in Wien von Schumann komponiert. Ein interessanter Zufall... Sie waren ja auch einige Zeit beruflich in der österreichischen Hauptstadt tätig... Ja, dieses Werk habe ich auch tatsächlich in Wien gelernt. Zu dieser Zeit hatte ich Klavierunterricht bei der russischen Konzertpianistin Maria Walzer erhalten. Als Französin hätte ich ja eher getippt, dass Sie sehr viel Chopin spielen... Der gefällt mir natürlich auch sehr gut und von ihm spiele ich auch ein paar Stücke (wie Nocturnes, Impromptus, Ballades und Walzer). Aber wenn ich richtig Heimweh empfinde, spiele ich gern die Werke von Claude Debussy und Erik Satie. Satie ist in Honfleur geboren. Ich habe in der Nähe meine ganze Kindheit verbracht. Seine Werke enthalten alle Impressionen und Farben, die mein Herz als Kind berührt hat. Ich liebe seine Werke. Da Sie ja nicht nur mit Musik, sondern auch sehr viel mit Instrumenten zu tun haben, nehme ich an, dass man bei Ihrer Tätigkeit ebenso ein gutes Gehör braucht. Unbedingt! Für diesen Job braucht man selber sogar ein sehr gutes allgemeines Gehör, welches ich zum Glück auch besitze, wie ich behaupten darf. Damit ausgestattet, hat man keine Probleme in der Kommunikation mit Pianisten und Konzerttechnikern. Auf Konzerten, die Sie für SHIGERU KAWAI in Hamburg organisieren oder einen SHIGERU KAWAI zur Verfügung stellen, sind Sie immer in engem Kontakt mit den Künstlern/-innen wie Hyuk Lee, Shion Ota, Andrea Merlo oder Eva Gregoryan. Wie sieht denn so eine Zusammenarbeit mit einem/r Pianisten/in konkret aus? Einigen Wochen vor jedem Konzert nehme ich Kontakt mit dem/der Pianisten/in auf. Zunächst wird alles organisatorisch aufgeklärt. Der Konzertablauf wird dann präzise per Excel-Datei präsentiert. Ich versuche alle Fragen zu beantworten, damit der Künstler ein gutes Gefühl hat. Für die Konzerte der Kawai Konzertserie hat der Pianist freie Wahl, aber ich werfe trotzdem vorher einen Blick auf das Programm. Jedes Konzert soll einzigartig sein und ein neues Programm beinhalten. Und auch nach den Konzerten behalte ich meistens einen sehr guten Kontakt mit den Künstlern. Die Vorbereitung eines Konzertes auf höchstem Niveau ist so intensiv, dass wir in der Zeit emotional 18 CITYGLOW CITYGLOW 19
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